In tschechischer Sprache mit deutschen Übertiteln.
„Zur Wahrheit des Ausdrucks gelangen wir durch sorgfältige Betrachtung des Lebens“, schrieb Janáček 1918 über das Verhältnis von Abbild und Wirklichkeit. Fasziniert von der gleichnamigen Schauspielvorlage der sozialkritisch engagierten Dichterin Gabriela Preissová, schuf Janáček in seiner 1904 erfolgreich in Brünn uraufgeführten Jenufa eine detaillierte Milieustudie. Erzählt wird das Schicksal Jenufas, die von ihrem Geliebten Steva schwanger sitzen gelassen wird. Das Kind kommt zur Welt, doch der Vater bekennt sich weder zu Jenufa noch zu seinem Sohn. Als der ewig zurückgewiesene Laca sich anbietet, Jenufa zu heiraten, sieht ihre Stiefmutter, die Küsterin, eine Chance, Ruf und Ehre wiederherzustellen und tötet Jenufas Kind. Doch schon bald zeichnet sich ab, dass ihr Versuch, dem Paar einen Neuanfang zu ermöglichen, zum Scheitern verurteilt ist.