Als Oscar Wilde 1891 in seinem Einakter Salomé die biblische Erzählung mit der knisternden Spannung erotischen Begehrens auflud, musste es zwangsläufig zum Skandal kommen. Grund genug für Richard Strauss, sich dieses umstrittene Schauspiel als Vorlage einer seiner Oper zu erwählen. Er tauchte den hoch virtuosen Text Wildes in eine schillernd-opulente Klangsphäre, die bis heute nichts von ihrer Faszination eingebüßt hat.