Bild Sitting Bull, Museum für Völkerkunde


Sitting Bull und seine Welt

10. Dez. 2009 bis 14. März 2010
Wie kaum ein anderer verkörpert Sitting Bull bis heute die in sich widersprüchlichen westlichen Anschauungen vom „Indianer“. So ist er gleichzeitig tragisches Sinnbild einer zum Untergang bestimmten Welt und Leitfigur für alternative Lebensentwürfe in einem postindustriellen Zeitalter.

Eine Ausstellung des Museums für Völkerkunde, Wien – Kunsthistorisches Museum in Zusammenarbeit mit dem Übersee-Museum Bremen und dem Museum Centre Vapriikki, Tampere.

Konzept und wissenschaftliche Leitung: Dir. Dr. Christian Feest.

Sitting Bull — Freiheitskämpfer, „Heiliger Mann“, Volksverhetzer und Störenfried, Poet und Maler, Medienstar. Ausgerechnet am 4. Juli 1876, dem 100. Jahrestag der Unabhängigkeit, erfuhr eine bestürzte amerikanische Öffentlichkeit erstmals vom „Sieger der Schlacht am Little Bighorn“. An diesem Tag war das 5. U.S. Kavallerieregiment aufgerieben worden und sein Anführer, der Volksheld George Armstrong Custer, in der Schlacht gefallen. Seit diesem Tag existiert ein zutiefst widersprüchliches Bild von Tatanka Iyotanka, dem „Sitzenden Bisonstier“. „Er sagte niemals die Wahrheit, wenn ihm eine Lüge dienlicher war“, behauptete eine der ersten Biographien, die kurz nach dem 15. Dezember 1890 erschienen war. An diesem Tag war der Hunkpapa-Häuptling in einem Feuergefecht getötet worden, als er sich seiner Verhaftung durch Mitglieder der Stammespolizei widersetzte. Fast gleichzeitig beschrieb ihn ein anderer Zeitgenosse als „das Orakel der Geheimnisse und Kenntnisse, die der Masse verborgen sind (…)“. Umstritten war er auch unter seinen eigenen Leuten, die seinen Kriegsruhm anerkannten, aber vor seinem Zugang zu den außermenschlichen Mächten der Welt erschauerten. Am Ende lehnten sie seine Politik der Verweigerung gegenüber den übermächtigen U.S.A. aber überwiegend ab.
Der Mann, der 1884 den Kapitalismus kritisierte („Der Weiße Mann versteht es zwar, Güter herzustellen, nicht aber, sie zu verteilen“), wird heute als Vorbild „heroischer Managementstrategien“ gefeiert. Seine spirituelle Naturverbundenheit und sein Antiamerikanismus machen ihn zum Gewährsmann aller Vorkämpfer alternativer Lebensformen. Bekanntheitsgrad und Sympathiewerte ließen ihn posthum zum Werbeträger unterschiedlicher Produkte werden. Sitting Bull zählt zu den am häufigsten porträtierten „Indianern“. Die Keule, die er auf einer der letzten Fotografien in der Hand hält, kennzeichnet ihn als unreformierten Krieger, das Kruzifix um den Hals als Kandidaten für eine baldige Bekehrung; eine dunkle Brille ist das Eingeständnis einer teilweisen Gesichtslähmung, die ihn zunehmend behinderte. Die Vielfalt seiner Kopfbedeckungen spiegelt die Vielfalt seiner Rollen. Das öffentliche Gesicht vermittelt erhabenen Ernst oder kaum verborgenen Groll, während private Familienfotos den lächelnden Sitting Bull zeigen, der den Frauen zugetan war und seine Kinder und Enkel liebte.

Details zur Spielstätte:
Neue Burg, A-1010 Wien

Veranstaltungsvorschau: Sitting Bull und seine Welt - Museum für Völkerkunde

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