Getrennte Welten. Formen des Eigensinns – Kunst in Ost und West

Nun, zum 25. Jahrestag des Mauerfalls, wurde ein ganz besonderes Projekt in Angriff genommen: „Getrennte Welten. Formen des Eigensinns – Kunst in Ost und West“ heißt die neue Ausstellung, die bis zum 21. Juni 2015 zu sehen ist und die der Vielfalt der deutschen Kunst während der Trennung gerecht werden will, ohne die beiden Kunstwelten auf den Kontrast der künstlerischen Praxis zwischen den politischen Systemen zu reduzieren. Immerhin erfolgte die trennende Entwicklung erst schrittweise und mit oft schmerzhaften Eingriffen, ausgehend von der Allgemeinen Deutschen Kunstausstellung in Dresden 1946, die figurative ebenso wie abstrahierende Werke einschloss und an der Künstler über die Grenzen der Besatzungszonen hinweg teilnahmen. Im weiteren Verlauf mussten die Kunstschaffenden sich im Rahmen der gesellschaftlichen Vorgaben arrangieren, haben Formen des Eigensinns entwickelt und ihren Weg gesucht. So sind das Wiederanknüpfen, das Aufbrechen, Ausbrechen und Fortentwickeln die Leitmotive der Ausstellung, anhand derer ausgewählte künstlerische Formen des Eigensinns in Ost und West gegenübergestellt und Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede aufgezeigt werden. So gab es beispielsweise entgegen hartnäckiger Vorurteile informelle Kunst in der DDR, und es gab Künstlerkollektive in Ost und West, die einen im Widerspruch zu den Vorgaben eines kommunistischen Regimes, die anderen im Kampf gegen die Vorgaben eines kapitalistischen Kunstmarkts. Der Besucher wird durch die Entwicklungen deutscher Kunstgeschichte während der politischen Trennung geführt, entdeckt Schritt für Schritt die vielen Facetten deutscher Kunst vor 1989.
Bis 21. Juni 2015