Der Machtbegriff ist aus den sozialphilosophischen, demokratie- und kulturtheoretischen Diskussionen nicht wegzudenken. Insbesondere Theorien Hannah Arendts und Michel Foucaults Machtphilosophie haben Macht aus der klassischen engen Verschränkung mit Herrschaft, Zwang und Gewalt gelöst und ihre produktiven Effekte freigelegt. Strukturmerkmale des Machtdenkens und Machtwirkungen durchdringen demnach alle (menschlichen und gesellschaftlichen) Bereiche wie Wissen, Recht/Verfassung, Politik, Sprache, Medien, Körper, Anerkennung etc.
Zwei frei im Raum platzierte Figuren mit einem „Hautüberzug“ aus getrockneten Hülsenfrüchten werden umringt von acht Monitoren und einer Videoprojektion an den Wänden. Die beiden Puppen führen einen fiktiven Dialog, ein Schlagabtausch von ausgewählten Zitaten aus Niccolò Machiavellis Schrift „Il Principe“ (dt. „Der Fürst“, von 1513) und dem sogenannten „Antimachiavell“ von Friedrich II. Letzteres ist eine politische Schrift des jungen Kronprinzen zur Widerlegung der Grundsätze des Florentiners und ersten politischen Denkers der Neuzeit (Rudolf Augstein), der politisches Handeln von religiöser Moral trennte. Die Monitore zeigen sprechende Konterfeis heutiger (diktatorischer) Machthaber, die einzelne Sätze aus Machiavellis „Fürst“ zitieren. Die Filmprojektion mit authentischen Bildern aus der jüngeren deutschen Geschichte und aktuellem Filmmaterial des arabischen Frühlings spannt den Bogen des Diskurses über Macht und Freiheit bis in die Gegenwart.