Dinge von beeindruckender Ästhetik, der SCHMUCK, berichteten als Webmuster in Körpertüchern über die erstrebenswerten Eigenschaften von Frauen und Männern, Ornamente über deren Stellung in der Gesellschaft, Figuren aus Holz ließen Verstorbene im Andenken weiterleben oder erzählten über getötete Feinde. Lieder und Mythen schließlich erzählten Geschichten, welche das Repertoire von dinglichen Formen überstiegen.
Dann kamen die anderen: zuerst die britischen Kolonialherren, gefolgt von amerikanischen Missionaren und schließlich indische Soldaten, die bis heute das Streben nach einem eigenen Staat der Naga unterdrücken. Mit diesen drei Flutwellen von jenseits der eigenen Grenzen wurde alles anders. Das alte dingliche Vokabular geriet in Vergessenheit, der Schmuck zerfiel zu ASCHE. Nur mehr wenige Alte können die Zeichen der Vorväter lesen. Sie sind es heute, die der Asche des verbrannten Schmuckes wieder Atem einhauchen und sie zum Glühen bringt – ein Aufglimmen, das der jungen Generation ein Gefühl für ihre eigenständige Identität vermitteln soll.
Darüber erzählt diese Ausstellung. In der alten Zeit gesammelte Dinge werden für die Besucher zum Sprechen gebracht, jungst erworbene zeigen Wandel und Rückbesinnung. Auch Naga selbst erzählen über sich, sei es in Erklärungen direkt an den Besucher adressiert, oder sie singen Lieder, in denen Exponate eine Rolle spielen.