Aufgewachsen in Wien, wurde Gerhart Frankl durch seinen Vater, den Juristen Dr. Emil Frankl, der als Kunstsammler und Mäzen vor allem den Maler Anton Kolig förderte, bereits in seiner Jugend mit der Kunst konfrontiert. Nach Abbruch eines Chemiestudiums nahm Gerhart Frankl Anfang der 1920er Jahre Malunterricht bei Anton Kolig in Nötsch im Kärntner Gailtal. 1936 heiratete der Künstler Christine Büringer, eine Nichte des ebenfalls zum Nötscher Kreis zählenden Malers Sebastian Isepp. Diese biographischen Verbin-dungen bilden den Ausgangspunkt der diesjährigen Ausstellung Gerhart Frank/Anton Kolig - Künstlerische Begegnungen, die das Museum des Nötscher Kreises gemeinsam mit dem Gerhart Frankl Memorial Trust, London zusammenstellt. Im Mittelpunkt steht dabei das vielfältige Schaffen Frankls, das in einen Dialog zu wichtigen Werken Anton Koligs gesetzt wird. 1938 emigrierte Gerhart Frankl gemeinsam mit seiner Gattin Christine und setzte seine Malerei in England unter schwierigsten finanziellen Bedin-gungen fort. Die Kriegsereignisse verarbeitete er in eindrücklichen figurativen Szenen. Als Besonderheit gelten seine Alpenbilder und Aquarelle, die er während seiner Reisen durch Europa malte. In seinem Spätwerk fand Gerhart Frankl zu einer malerischen Bild-struktur, die bereits an der Grenze zur Abstraktion stand. Frankl gilt als einer der bedeutendsten Landschafts- und Stilllebenmaler sowie Graphiker der österreichischen Kunst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.