Liegender Akt vor Spielgel, 1909/10, Öl auf Leinwand, Brücke-Museum Berlin, Museum der Moderne Salzburg Mönchsberg


Ernst Ludwig Kirchner

31. Okt. 2009 bis 14. Feb. 2010
Ernst Ludwig Kirchner, Gründungsmitglied der berühmten deutschen Künstlergruppe BRÜCKE und einer der einflussreichsten Künstler des Expressionismus, zählt zu den Protagonisten der „Klassischen Moderne“. Das MdM SALZBURG widmet Kirchner die erste österreichische Retrospektive mit ausgesuchten Gemälden, Zeichnungen und Druckgrafiken aus allen Schaffensperioden, die einen neuen Blick auf Kirchners Gesamtwerk und sein exzessives Leben ermöglicht.

Präsentiert werden Spitzenwerke Ernst Ludwig Kirchners, von seinen malerischen Anfängen bis in die Zeit kurz vor seinem Tod. Für die Ausstellung konnten großartige Leihgaben aus internationalen Sammlungen zusammengeführt werden, unter denen auch Werke sind, die noch nie öffentlich gezeigt oder schon seit längerer Zeit nicht mehr ausgeliehen wurden. Unter den Leihgaben sind Werke aus Museen wie der Neuen Nationalgalerie und dem Brücke Museum in Berlin, den Kunstmuseen Basel und Bern, dem Kirchner Museum Davos, dem Städel, Frankfurt am Main, dem Groninger Museum, dem Museum Würth, Künzelsau, dem Minneapolis Institute of Arts, der Pinakothek der Moderne München, dem Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien sowie der Hilti Art Foundation, Vaduz, und bedeutenden Privatsammlungen in Europa und den USA.
Die inhaltlichen Schwerpunkte der Ausstellung liegen in den Dresdner Jahren 1908—1911, den Berliner Jahren 1911—1917 und den frühen Davoser Jahren 1917/18—1920. Die Zeit danach bis zu Kirchners Tod 1938 wird durch wenige ausgewählte Werke beschrieben. Waren es in Dresden und Berlin die Szenerien der Großstadt mit ihren Aktdarstellungen, den Straßenszenen und „Stadtlandschaften“ aus dem pulsierenden Großstadtleben, Zirkusszenen und Künstlerateliers einerseits und Dünenlandschaften und Badeszenen von der Insel Fehmarn andererseits, die sein Werk in Malerei, Zeichnung und Druckgrafik bestimmten, so gelang ihm in Davos die Distanzierung von seiner bisherigen Welt und die Integration seiner Kunst in eine neue Umgebung. Die Auseinandersetzung mit der Bündner Umwelt, mit den Bergen und Bauern, brachte eine neue Form von Bergmalerei hervor. Kirchners fortwährende Suche nach einer neuen deutschen Kunst, nach neuartigen Formen und expressiven Ausdrucksmöglichkeiten bestimmte seine Arbeit von der BRÜCKE-Zeit bis zu seinem tragischen Lebensende.
Ein Teil der Ausstellung zeigt Kirchner als Fotografen in Verbindung mit seinem bildkünstlerischen Werk. Es sind Aufnahmen von Freunden, Bekannten, Modellen, Geliebten, aber auch Szenen aus dem avantgardistischen Atelierleben sowie Einblicke in Ausstellungen der BRÜCKE-Künstler. Über dreißig Jahre hinweg hat Kirchner auch immer wieder Eindrücke von Landschaften und Straßenszenerien, aber auch eine stattliche Anzahl von Selbstporträts festgehalten. Wenngleich der Künstler das Fotografieren eher als Begleiterscheinung zu seinem Gesamtwerk sah, zeigt ein Vergleich mit der Druckgrafik wie auch mit den Gemälden, wie groß die Wechselwirkung zwischen Fotografie und Bildender Kunst bei Kirchner war.

Zur Ausstellung erscheint eine Publikation im Verlag DuMont mit einem Essay des Kirchner-Experten Lucius Grisebach, in der sämtliche ausgestellten Werke farbig abgebildet werden, nebst zahlreichen von Kirchner aufgenommenen Fotografien und einer ausführlich bebilderten Biografie.

Details zur Spielstätte:
Mönchsberg 32, A-5020 Salzburg

Veranstaltungsvorschau: Ernst Ludwig Kirchner - Museum der Moderne Salzburg Mönchsberg

Keine aktuellen Termine vorhanden!