Die Cellistin und Noise-Musikerin Okkyung Lee ist eine Schlüsselfigur in der freien Musik der Gegenwart. Nach klassischer Ausbildung und Kompositionsstudium arbeitete die in New York lebende koreanische Musikerin unter anderen mit Marc Ribot, Laurie Anderson, Carla Bozulich, Derek Bailey oder Mark Dresser.
Hier kommuniziert Okkyung Lee mit Videoprojektionen des norwegischen Videokünstlers Kjell Bjørgeengen im Rahmen eines Projekts, das er mit dem britischen Gitarristen und Elektroniker Keith Rowe entwickelte. Bjørgeengen fokussiert in seinen Videoarbeiten ein Zentralthema visueller Wahrnehmung in der Gegenwart: das Flimmern der Bildschirme. Auf der Bühne interagieren Videobilder und Musik. Okkyung Lee und Keith Rowe reagieren unmittelbar auf die Bilder Bjørgeengens, wodurch sich diese wiederum technisch verändern.
Schaltstelle ist die Computerfestplatte, auf der Ton und Bild als Algorithmus zusammenlaufen und einander digital beeinflussen. Keith Rowe, der ursprünglich aus dem Jazz kommt und seine Karriere in den 1960er Jahren im Umfeld von Mike Westbrook und Lou Gare begann, wandelte sich zunehmend dem Free Jazz zu und gilt heute als Pionier und Meister der Improvisation im Feld der Neuen Elektronik.