Fast haben wir uns schon gewöhnt an die allsommerlichen Katastrophenmeldungen von riesigen, tage- und wochenlang wütenden Waldbränden mit Toten, Verletzten und Schäden in Milliardenhöhe. Meist werden sie verursacht durch anhaltende Dürre- und Hitzeperioden, häufig noch angefacht durch heftige Winde, oft aber überhaupt erst entzündet durch fahrlässiges oder gar vorsätzliches menschliches Verhalten.
Solch eine Zeitungsnotiz von den Bränden in der spanischen Provinz Gaudalajara 2006, damals ausgelöst von jungen Ausflüglern aus Madrid, bei der elf Feuerwehrleute umkamen und große Waldflächen vernichtet wurden, regte die junge Dramatikerin Anja Hilling (33) zu ihrem Stück „Schwarzes Tier Traurigkeit“ an. Herausgekommen ist, so „Der Spiegel“, „eine moderne Tragödie“, ein Stück Bühnenpoesie von archaischer Wucht, das all unser gefährdetes Hier und Jetzt zur Sprache bringt. Bewegend rekonstruieren darin sechs Großstädter – vom sorglosen Picknick bis zum vernichtenden Inferno und zurück in den beschädigten Alltag – fassungslos die dramatischen Ereignisse, die ihr Leben in Schutt und Asche legten.