Anhand von ethnographischen Exponaten und experimentalarchäologischen Repliken wird ein Überblick über die Variation der Bauformen von Speerschleudern und Speeren vermittelt.
Kursziel: Bau einer steinzeitlichen Speerschleuder und Speeren & Einschulung in die Verwendung der Speerschleuder
Historischer Hintergrund: Die Speerschleuder ist die älteste Kompositwaffe der Menschheit, mehrere tausende Jahre älter als Pfeil und Bogen. Die Speerschleuder dient als Verlängerung des Wurfarms, damit können höhere Geschwindigkeiten und Wurfweiten erzielt werden. Die ältesten Funde von Speerschleudern sind in Europa aus der Altsteinzeit bekannt, gefunden wurden meist der Haken des Wurfarms. Es gibt zwei (kombinierbare) Bauformen, Haken und Mulden, reine Mulden-Schleudern haben aufgrund des organischen Baumaterials nicht überdauert und wurden in Europa nicht gefunden, sind aber ethnographisch häufig im Einsatz. Die Speere sind wesentlich dünner als mit der Hand geworfene Speere, und können auch eine Befiederung aufweisen. Diese ist aber nicht notwendig, da der Speer durch Schwingung beim Wurf lagestabilisiert wird. Die Speerschleuder war auf beinahe allen Kontinenten verbreitet. Es gibt in der Geschichte noch dokumentiere Verwendung bei den Inuit (Eskimo) im Norden, den Azteken in Mittelamerika, bis hin zu Papua-Neuguinea und auch der Woomera in Australien. Sie ist aufgrund ihrer kompakten Bauweise und guten Durchschlagskraft noch heute im Einsatz, zum Beispiel bei der Robbenjagd.
Kursleiter: Christian Sam
Kursdauer: 10:00-17:00 Uhr
Kurskosten: € 147,-
Materialkosten: € 30,- (Hinweis: Die Materialkosten sind direkt vor Ort beim Kursleiter zu zahlen)
Teilnahme ab 18 Jahren.