Foto: Galerieposter Lyonel Feininger


Vom Karikaturisten zum Künstler - Lyonel Feiningers Radierungen und Lithografien

15. Juli bis 4. Nov. 2012
In der Ausstellung werden Feiningers Radierungen und Lithografien aus der Sammlung Dr. Hermann Klumpp, die als Dauerleihgabe in der Lyonel-Feininger-Galerie aufbewahrt werden, das erste Mal vollständig vorgestellt und in den Kontext von Feiningers künstlerischer Entwicklung gestellt, was sie als faszinierende Bildwelten eines virtuosen Künstlers und Druckgrafikers erscheinen lässt, der sich im künstlerischen Umbruch befand.

Lyonel Feiningers Hinwendung zur Druckgrafik fällt in die turbulente Zeit seines künstlerischen Aufbruches nach 1905, als sich Feininger von seiner Arbeit als erfolgreicher Karikaturist zu lösen begann. Seine spätere zweite Frau Julia, die der Künstler gerade erst kennen gelernt hatte und die zu der Zeit in Weimar Kunst studierte, ermutigte ihn zur künstlerischen Selbstständigkeit und führte ihn auch an die Druckgrafik heran. Der größte Teil der insgesamt ungefähr 90 Radierungen und Lithografien entstand zwischen 1910 und 1912 nach Motiven aus Berlin-Zehlendorf, Paris, Heringsdorf, Balm und Neppermin auf Usedom und folgte häufig sowohl Natur-Notizen wie auch bildmäßig angelegten Federzeichnungen. "Die grüne Brücke" und "The Disparagers" sind vollendete Kompositionen, die heute zu den Hauptwerken des Künstlers zählen.

Entscheidend für Feiningers künstlerische Entwicklung in diesen Jahren war ein ausgedehnter Parisaufenthalt von 1906 bis 1908, wo Feininger noch einmal wichtige Anstöße für sein zeichnerisches Werk erhielt. Angeregt durch das "Fünfminutenaktzeichnen" beim italienischen Bildhauer Filippo Colarossi, bei dem Feininger schon während seines ersten Parisbesuches 15 Jahre zuvor gelernt hatte, entstanden unzählige Figurenskizzen, in denen Feininger mit wenigen raschen Strichen das Wesentliche einer Person zu erfassen vermochte. Aus diesen Natur-Notizen, die auch Architektur- und Landschaftsdarstellungen einschlossen, entwickelte Feininger um 1910 ausgeführte Zeichnungen, die in seinem Werk zu eigenständigen Gattung wurden und einen künstlerischen Höhepunkt darstellen. Nach Feiningers Begegnung mit dem Kubismus 1911 in Paris, der weiterführende künstlerische Impulse lieferte, schuf der Künstler noch eine Reihe beeindruckender Radierungen, die in kristallinen Formen gestaltet sind und in die Zukunft weisen.

Details zur Spielstätte:
Finkenherd 5a, D-06484 Quedlinburg

Veranstaltungsvorschau: Vom Karikaturisten zum Künstler - Lyonel Feiningers Radierungen und Lithografien - Lyonel-Feininger-Galerie

Keine aktuellen Termine vorhanden!