Nach dem Tod des Inspektors Ortlieb zieht sich die Witwe gemeinsam mit ihren Töchtern Josefine und Anna und dem mit einem Klumpfuss geborenen Sohn Walter immer mehr in eine selbst gewählte Isolation zurück, aus der es für keines der Kinder ein Entrinnen gibt.
Franz Nabl, geboren am 16. Juli 1883 in Lautschin, in der Nähe von Prag, wuchs in Niederösterreich und in Wien auf, wurde nach dem Studium und dem kriegsbedingten Verlust seines Vermögens ab 1924 leitender Kulturredakteur des Neuen Grazer Tagblattes und lebte ab 1934 in der steirischen Landeshauptstadt, wo er 1974 starb. Franz Nabls Werk wurde von Peter Handke, Alfred Kolleritsch und Gerhard Roth in den 1970er Jahren wiederentdeckt. Die Ortliebschen Frauen wurden 1979 von Luc Bondy mit Libgart Schwarz, Elisabeth Stepanek und Edith Heerdegen verfilmt.
Gabriele Schuchter (Theater in der Josefstadt, Volkstheater, Burgtheater) ist in der Rolle der Witwe zu sehen. Als ihre Tochter Josefine ist Chris Pichler zu Gast im Ensemble. Sie wurde als Schauspielerin des Jahres 2008 von der ORF Hörfunk-Jury ausgezeichnet und spielte unter anderem am Berliner Ensemble, Theater in der Josefstadt und Volkstheater in Wien. Charlott von Blumencron kehrt mit der Rolle der Anna nach der Geburt ihrer Tochter Gloria ans Landestheater Niederösterreich zurück. Regie führt Isabella Suppanz.