Doch je eisiger das Schweigen, in das die Skiverbände schon bald wieder verfielen, desto beredter die künstlerische Reaktion – zumindest wenn sie von Elfriede Jelinek stammt. Die österreichische Nobelpreisträgerin für Literatur hat Werdeniggs Beschreibungen einer von Frauenverachtung, Elitarismus und Leistungsdruck geprägten Welt zum Anlass genommen, ihr legendäres Ein Sportstück fortzuschreiben, in dem sie sich im Jahr 1998 schon einmal mit den Schattenseiten des Sports auseinandergesetzt hatte.
Für Schnee Weiß verwebt sie nun Werdeniggs Enthüllungen mit Oskar Panizzas Skandalstück Das Liebeskonzil, hinterfragt Frauenbilder von der Antike bis zur Gegenwart und wagt den Gang durch die jahrhundertealte Geschichte des Machtmissbrauchs. Ihr sprachgewaltiges Stück aus dem Jahr 2018 ist eine bitterböse Bestandsaufnahme der modernen Religion des Sports, Doppelmoral und anderer menschlicher Abgründe. Es wurde zu den 44. Mülheimer Theatertagen, zum Heidelberger Stückemarkt und zu den Autorentheatertagen am Deutschen Theater Berlin eingeladen.
Leitung
Inszenierung
Katrin Plötner
Bühne
Anneliese Neudecker
Kostüme
Johanna Hlawica
Musik
Markus Steinkellner
Dramaturgie
Wiebke Melle