Ihre Entwicklung zur Malerin begann mit ihrer Teilnahme an der „Schule des Sehens“ unter der Leitung Oskar Kokoschkas. Die dabei gewonnenen Erfahrungen dynamisierten ihre bis dahin konventionelle Aquarellmalerei wie auch ihre graphischen Arbeiten mit Tusche und Kohle. Ettl hat zunächst Landschaften, Architekturen und Menschen der verschiedenen Volksgruppen künstlerisch dargestellt und dabei ein sehr respektables Werk geschaffen, das die kulturellen Traditionen des Burgenlandes atmosphärisch spiegelt. Geprägt wird ihr Werk natürlich auch von religiösen Bildern: Der Aquarellzyklus „Sonnengesang“ ist aus einer intensiven Beschäftigung mit Franz von Assisi erwachsen. Zu sehen sind auch Öl- bzw. Acrylbilder in der Manier des in den späten 1970er-Jahren aus den USA importierten Fotorealismus. „Bilder, dem Fluss der Medien entrissen“, nannte die Malerin diese kritische Serie.
Kuratoren: Dr. Günter Unger, Mag. Michael Weese