Ackermann, Sohn eines Thüringer Bildhauers, wuchs ab 1891 in Ilmenau auf, wo er ab 1903 eine Lehre als Porzellanmodelleur absolvierte, bevor er (nach einem Probemonat) von Oktober 1906 bis Juni 1907 Modellierkurse bei Henry van de Velde (und Aktzeichenkurse bei Hans Olde, Ludwig von Hofmann und bei Sascha Schneider) besuchte – die er in seinem Tagebuch festhielt (das im Katalog erstmals in Ausschnitten publiziert werden soll).
Während seines Studiums bei Franz von Stuck an der Münchner Akademie (1909) stieß er auf die Farbtheorien des Chemikers Michel Eugène Chevreul – "und machte leisklingende Farbkreise, wie sie keiner vor mir machte" (M.A., 1962)
Die Begegnung mit Adolf Hoelzel in Stuttgart im Jahre 1912 bestätigte Ackermann in seiner Fortsetzung gegenstandsfreier Experimente unter Berücksichtigung Kontrapunktischer Prinzipien und von Hoelzels "Primat der Mittel" Farbe und Form. Fasziniert von der Gesetzmäßigkeit von Farbklängen, von deren Spannung und Harmonie, von Statik und Dynamik, entwickelte Ackermann als einer der ersten deutschen Maler (neben Hoelzel) eine abstrakte Bildsprache mit eigener Handschrift.
In der Ausstellung soll Ackermanns künstlerische Entwicklung von der Auseinandersetzung mit der ornamentalen Linie (1906/07) bis zu seinen "Übungen in absoluter Gestaltung" (1912-1933) und seiner um 1950 einsetzenden zweiten Hinwendung zur abstrakten Malerei mit Betonung der "heiligen Fläche" demonstriert werden – mit Leihgaben aus öffentlichem und privatem Besitz.
Projekt Van de Velde Jahr
Veranstalter:
Kunstverein Apolda Avantgarde e. V.