Curt Herrmann

Curt Hermann, (Merseburg 1854 – 1929 Erlangen) Absolvent der Akademien in Berlin und in München, wurde 1886 durch den mit ihm befreundeten Thüringer Kunsthistoriker Richard Muther mit dem "Gifte des Impressionismus" infiziert – und damit einer der führenden Berliner Impressionisten und v.a. Pointillisten an Endes des 19. Jahrhunderts.
Der frankophile Künstler besuchte bereits im Frühjahr 1897 den Art Nouveau-Innenarchitekten Henry van de Velde in dessen im neuen Stil erbauten und ausgestatteten Haus Bloemenwerf in Uccle bei Brüssel – und wurde spontan dessen ersten deutscher Auftraggeber (für die Ausstattung seiner Berliner Wohnung) und zugleich Mitfinanzierer der Societé van de Velde und der Ende 1898 in Berlin gegründeten Henry van de Velde GmbH Kunstwerkstätten.
Mit van de Veldes Übersiedlung nach Berlin (Herbst 1900) bzw. nach Weimar (Frühjahr 1902) intensivierte sich die Freundschaft zwischen den beiden Familien; die Anfang 1903 eine gemeinsame Mittelmeer-Kreuzfahrt unternahmen. Als Mitbegründer des Deutschen Künstlerbundes und als Gründungsvorstand der Berliner Secession unternahm Herrmann – zusammen mit van de Velde und Harry Graf Kessler – Reisen nach London und nach Paris. Auf Einladung seines Freundes van de Velde weilte Herrmann (der die Villa "Hohe Pappeln" weitergehend finanzierte!) mehrfach in Weimar (1906, 1911, 1912). Während seines Aufenthaltes 1909 – als Gast der großherzoglichen Familie auf Schloß Belvedere – entstanden rund 20 Gemälde und Ölstudien mit Weimarer Motiven (deren Großteil in der Ausstellung präsentiert werden soll).
Mit dieser ersten Retrospektive Curt Herrmanns in Thüringen wird das eindrucksvolle impressionistische Werk eines zu Unrecht vergessenen Künstlerfreundes von Henry van de Velde vorgestellt – mit Leihgaben aus dem Familienbesitz, aus öffentlichem und privatem Besitz.

Projekt Van de Velde Jahr

Veranstalter:
Kreisstadt Apolda
Kunstverein Apolda Avantgarde e. V.