Die Schau zeigt das jeweilige Menschenbild einer Epoche mit seinen psychologischen, soziologischen und philosophischen Ausformungen, das als zentraler Aspekt der Erinnerung an einen Menschen, an seine Persönlichkeit und an bestimmte Momente seines Lebens fungiert.
Die Portraitkunst – gemeinsam mit der Landschaftsmalerei – stand am Beginn der modernen Malerei und förderte die Entwicklung der abstrakten Kunst wesentlich. Die Darstellung des Gesichts als Spiegel der Seele ist bedeutender Schlüssel der Identifikation mit einer menschlichen Erscheinung. Im Bildnis wird die Reflexion über die menschliche Existenz durch individuelle und persönliche Kennzeichen ebenso wie die historische Veränderung des Subjektbegriffs offenkundig.
Die Ausstellung präsentiert rund 140 Meisterwerke der Kunstgeschichte mit Exponaten von Paul Cézanne, Alexej von Jawlensky, Paul Klee, Pablo Picasso, Emil Nolde, Alberto Giacometti, Egon Schiele, Francis Bacon, Andy Warhol, Maria Lassnig, Alex Katz, Georg Baselitz, Cindy Sherman und anderen. Die Entwicklung des Portraits und der Portraitästhetik wird in seiner technischen und inhaltlichen Vielfalt anhand von Ölgemälden, Pastellen, Zeichnungen, Fotografien und Videos aus zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen nachvollziehbar gemacht.