Axel Hüttes künstlerisches Werk setzt in den späten 1970er-Jahren mit einer starken Versachlichung der Realität von Porträt und urbaner Innen- und Außenräume ein. Im Laufe der frühen 1990er-Jahre vergrößert der Künstler deutlich das Bildformat und die Landschaft wird das motivbestimmende Thema. Im Unterschied zu den frühen dokumentarischen Arbeiten zeugen die neueren großformatigen Werke von einer mehr imaginativen und halluzinatorischen Dimension. Das faktische Bild öffnet sich zu einem Möglichkeitsraum.
In der Ausstellung in der Kunsthalle Krems wird ein Dialog zwischen älteren Zyklen und neueren Werkblöcken präsentiert. Porträt-Serien in sachlicher Frontalität treffen auf die flirrenden Figurenbilder mit Landschaftscharakter, Bergbilder der 1990er-Jahre auf rezente alpine Fotografien, venezianische Stadtansichten auf die aktuellen Bilder der Lagunenstadt. Viele dieser neuen Aufnahmen sind auf Metallplatten gedruckt und erwecken den Anschein von historischen Daguerreotypien – Spiegelbilder mit Gedächtnis, die ihr Gegenüber auf der reflektierenden Fläche eingebrannt haben. Eigens für die Kunsthalle Krems entsteht ein Werkzyklus der imperialen Bauten und Räume, die in österreichischen Palais, Schlössern und Stiften – Melk, Altenburg, St. Florian, Belvedere – aufgenommen worden sind. Ergänzt wird die Ausstellung mit zwei Videoarbeiten des Künstlers.