Kassandra

Kassandra: Seherin, Verfluchte, Sklavin.
"Wann Krieg beginnt, das kann man wissen, aber wann beginnt der Vorkrieg.
Falls es da Regeln gäbe, müsste man sie weitersagen. In Ton, in Stein eingraben, überliefern. Was stünde da. Da stünde, unter andern Sätzen: Lasst euch nicht von den Eignen täuschen."
(Christa Wolf, Kassandra)

Christa Wolfs berühmte Anti-Kriegserzählung hat 35 Jahre später an Aktualität nichts verloren. An mehreren Fronten gleichzeitig kämpft die tragische Heldin Kassandra innerhalb eines von Männern dominierten Staates nicht zuletzt für Autonomie. Unter Julia Nina Kneussels Regie verkörpern Julia Schranz und ihr digitales Gegenüber den schonungslosen Nachruf auf ein untergegangenes System – in einer neuen, eigens für die Bühne adaptierten Fassung.

Nach dem durchschlagenden Publikumserfolg „Medea.Stimmen“ im KosmosTheater ist dies die zweite Christa-Wolf-Bearbeitung von Regisseurin Julia Nina Kneussel und Dramaturgin Martina Theissl.