In komprimierter Sprache lässt die ungarische Autorin Ágota Kristóf die Zwillinge in einem großen Heft notieren, wie sie ohne Hoffnung auf Liebe und Mitgefühl ihre Werte und Handlungen der Grausamkeit ihrer Umgebung anpassen und durch Übungen zur Abhärtung des Geistes und des Körpers ihre eigenen Überlebensstrategien entwickeln. Historische, bereits begraben gemeinte Bilder werden zu Folien der Gegenwart, auf der Suche nach dem moralischen Zeitgeist.
Nach den beiden erfolgreichen Koproduktionen MUTTERSPRACHE MAMELOSCHN (2017) und BEGEHREN (2018) jagen Regisseurin Sara Ostertag und ihr Team in DAS GROSSE HEFT die Untoten, Geister und Zombies des vergangenen Jahrhunderts ans Tageslicht. Die Lebenden erweisen sich dabei den Toten als gar ähnlich.
Aufführungsrechte: Original © Éditions du Seuil, Paris, 1986 (Übersetzung: Eva Moldenhauer, BEBUG mbH / Rotbuch Verlag, Berlin)
Regie: Sara Ostertag | Musik: Jelena Popržan | Bühne: Nanna Neudeck | Dramaturgie: Anita Buchart | Produktion: Julia Haas | Regieassistenz: Lisanne Berton | Hospitanz: Elena Lynch
Mit: Simon Dietersdorfer, Martin Hemmer, Jelena Popržan, Michèle Rohrbach, Martina Rösler, Jeanne Werner, Emma Wiederhold