Es gibt in der Musikgeschichte wohl kaum in anderes Werk, das seit seiner Uraufführung eine so ungebrochene begeisterte Aufnahme erfährt wie „Die Schöpfung“. Ottobeuren hat zu Joseph Haydn und seinem Werk eine besondere Beziehung. Hier erklang das Oratorium bereits 1801, zwei Jahre nach der Uraufführung in Wien. Die nächste Aufführung fiel auf das Todesjahr von Joseph Haydn im Jahre 1809, sieben Jahre nach der Säkularisation. Nach einem mehr als hundert Jahre dauernden „Dornröschen-Schlaf“ war „Die Schöpfung“ das erste Oratorium, das nach dem 2. Weltkrieg 1946 aufgeführt und so zum Wegweiser für die Ottobeurer Konzerte in den folgenden Jahrzehnten wurde. Unvergessen bleibt auch das Konzert mit Leonard Bernstein und dem Symphonieorchesterund Chor des Bayerischen Rundfunks 1986 im Rahmen einer Christlich-Jüdischen Begegnung.