Es sind zwei Künstler, die seit Jahren in ihren Arbeiten, mit ihren unterschiedlichen Mitteln, die Räume der Unschärfe und der Übergänge erforschen und sich der Aufgabe stellen, dem Flüchtigen, Sich-Nicht-Verfestigenden eine Gestaltung zu geben.
Bevor die Glocken den Sonntag einläuten können, den Tag, an dem zurückgeblickt wird auf getane Arbeit, sind noch letzte wichtige Dinge vorzubereiten. Es wird gehämmert, gezimmert, geordnet, umgestellt, ausgelesen, präpariert, der Boden verlegt, damit jedes Ding an seinem rechten Platz ist. Es ist ein prekärer Moment, wenn ein Kunstwerk, ein Musikstück oder ein literarischer Text heraustritt aus dem Schutzraum seines Schöpfers und zum ersten Mal fremden Ohren und Augen preisgegeben wird. Es ist jener Moment, wo das Selbstverständnis und die Existenzberechtigung des Künstlers zur Disposition stehen. Mit einem Mal soll sich erweisen, was es ist, was ihm die Zeit, die Monate und Jahre ausgefüllt hat, also das, was sein Leben war. Es ist entweder alles oder nichts - es kommt darauf an, ob die Luft und das Licht, dem es ausgesetzt wird, diesem zum Eigenleben verhelfen oder es absterben lassen.