1963 wird das Prozessdrama „Alles gerettet“ von Carl Merz und Helmut Qualtinger als TV-Spiel im ORF gesendet. Dann verschwindet der geniale Text, der 40% originales Prozessmaterial und tiefe Einsichten über die menschliche Natur enthält. Tragisch, existenzkomisch, erhellend: Es ist der Theaterpranke des Autorenduos zu verdanken, dass aus einer Gerichtsverhandlung ein abgründiges Spektakel entsteht. Das Schwerste erhält schwebende Leichtigkeit: der reale Prozess poetisch überhöht als „Wiener jüngstes Gericht“.
„Dieses Stück ist die Anatomie einer Katastrophe. Es wurde geschrieben, um etwas aufzuzeigen. Der Protagonist ist die Katastrophe, und die handelnden Figuren zeigen eine Verhaltensweise, die nur möglich geworden ist, weil subalterne und mediokre Existenzen plötzlich mit dem Ungewöhnlichen konfrontiert wurden. Alles würde sich wahrscheinlich wieder so zutragen, wenn das Unglück sich heute ereignen würde.“ (Aus dem Vorwort zum Fernsehspiel von Oscar Fritz Schuh)
„Mir haben jeden Abend dasselbe g´macht. Und immer hat der Herrgott seine Hand überm Theater g´halten. Das hat ja ka Mensch wissen können, daß er grad uns Wiener amal im Stich lasst.“
März 2025 | ||||||||
Do. 27. März 2025 19:30 Uhr |
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So. 30. März 2025 15:30 Uhr |
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