Jede Pflanze hält eine eigene Duftbotschaft bereit, jeder kann nach seinen Bedürfnissen oder nach einer traditionellen Rezeptur sein eigenes Räucherwerk zusammenmischen. Als Zugabe verwenden wir geerntetes Fichtenharz aus der näheren Umgebung. Passt die Mischung, wird gemörsert. Beim Proberäuchern achtet man auf den Duft, alles ist möglich. Außerdem informieren wir über das Brauchtum in den sog. Raunächten und was das Räuchern dem Volksglauben nach bewirken soll.
Das Räuchern in den Raunächten war für die Bauernschaft einst ein wichtiges Ritual im Jahreslauf. Einerseits wegen der Dunkelheit der Jahreszeit, andererseits wegen des (Aber)glaubens an Dämonen, die zu dieser Zeit umgehen sollten. Der Rauch, der Duft und die Pflanzenbotschaft gaben den Bauern ein Gefühl der Sicherheit, wird ihm doch eine keimhemmende Wirkung nachgesagt. Geräuchert wurde nicht nur im Haus, sondern auch im Stall. Und da sich nicht jeder echten Weihrauch aus dem Kaufhaus leisten konnte, griff man nicht selten auf Baumharze und Kräuter zurück. Auch ein Stück des getrockneten österlichen Palmbuschens durfte dabei nicht fehlen.
Die wichtigsten Raunächte sind Heiligabend, Silvester und der Vorabend zu Dreikönig. Der Rauch soll das Böse aus Haus und Stall vertreiben. Die gleiche Aufgabe haben die Perchten, die zwischen dem 24. 12. und dem 6. 1. ebenfalls Winterdämonen vertreiben sollen. Geräuchert kann in allen zwölf Raunächten werden: nach dem Abendessen, aber vor Mitternacht.
Uhrzeit: 10:00 – 16:00 Uhr
Zielgruppe: Erwachsene, Jugendliche ab ca. 14 Jahren (kein Kinderprogramm)
Kosten: € 8,– (1 individuell zusammengestellte Räuchermischung)
Ort: Kärntner Freilichtmuseum Maria Saal, Museumweg 10, 9063 Maria Saal
Anmeldung erforderlich, es werden Zeitfenster vergeben!
T: +43 (0)50 536-30547
Mitzubringen: Alle Materialien vorhanden, warme Kleidung für einen Räucherumgang im Freien!
Info: Mit Ihrer Teilnahme erteilen Sie uns die Erlaubnis zur Veröffentlichung von Bild- und Tonaufnahmen, die im Rahmen der Veranstaltung / des Programmes entstanden sind (z. B. Dokumentation im Jahrbuch Rudolfinum, auf der Homepage und den Social-Media-Kanälen des Landesmuseums Kärnten).
Änderungen vorbehalten!