Humor reflektiert als wesentlicher Bestandteil jüdischen Lebens innerjüdische Beziehungen und spiegelt den Umgang mit einer oft feindseligen Umwelt wieder. Jüdischer Humor ist warmherzig und sehr menschlich, nach der Shoah aber auch zynisch und kohlrabenschwarz. Er umfasst ein breites Spektrum von seinen Wurzeln in Osteuropa bis hin zu Ephraim Kishon in Israel oder Hollywood mit Billy Wilder, Mel Brooks und Woody Allen. Dazwischen liegt die Hochblüte der Unterhaltungskultur in Wien und Berlin mit Kabarett, Revue und Film, Karl Farkas, Fritz Grünbaum, Hermann Leopoldi, Friedrich Hollaender, Kurt Tucholsky und Ernst Lubitsch, das „Simpl“ und das „Kabarett der Komiker“. Die Ermordung in Konzentrationslagern oder Flucht ins Exil beendeten die Ära der großen, jüdisch geprägten Unterhaltungskultur. Namen wie Georg Kreisler, Gerhard Bronner, Hugo Wiener und Karl Farkas knüpfen im Wien der Nachkriegszeit an die Tradition des jüdischen Humors an.
Gesamtleitung: Danielle Spera
Kuratoren: Alfred Stalzer, Marcus G. Patka
„Alle Meschugge“ widmet einigen herausragenden Persönlichkeiten des jüdischen Humors eigene Bereiche, in der die Besonderheit ihres Schaffens vorgestellt wird.
Begleitprogramm zur Ausstellung
Jeden Sonntag wird außerdem um 14 Uhr ein Film im Museum gezeigt.