Zu diesem Thema hat das HDA – Haus der Architektur zwei Workshops mit jungen, europäischen Architekt:innen aus dem EU-geförderten LINA Fellowship Programm sowie Studierenden der Universität Stuttgart veranstaltet.
Ziel des von Beate Engelhorn konzipierten Projekts war es, durch die Erforschung und Kombination tradierter Bauformen und neuester Erkenntnisse aus der aktuellen Forschung, sowohl im Bereich der Konstruktionen als auch der Materialien, innovative praktikable Ansätze und Lösungen zu finden – also „das Beste aus allen Zeiten“ zusammenzubringen. Der ressourcenschonende Umgang mit Materialien und die Möglichkeiten zum energiesparenden Umgang in der Bauproduktion wurden als gemeingültige Grundlage vorausgesetzt.
Workshop I
A collection of bioclimatic responses
Im ersten Workshop war es das Ziel, anhand ausgewählter Beispiele erfolgreiche traditionelle Typologien, Bauweisen und Materialien aus verschiedenen Zeitepochen und kulturellen Kontexten zu sammeln. Ergänzend sollte auch nach innovativen Beispielen aus dem Bereich der aktuellen Forschung gesucht werden. Dazu zählen z.B. neuartige Oberflächen zur Solarenergiegewinnung, andere Formen der Bewehrung, die nicht mehr rosten, neu komponierte Materialzusammensetzung, 3D-gedruckte, robuste Konstruktionen zur Materialersparnis. Exkursionen und Vorträge von eingeladenen Expert:innen aus Graz und Umgebung begleiteten das Programm. Unter anderem wurde auch das Freilichtmuseum in Stübing besucht, wo viele original historische Bauten aus Österreich im Maßstab 1:1 zu sehen sind.
Architekt:innen des ersten Workshops: PAN-PROJECTS: Ralph Nabil Nasrallah, London/Paris | self-office: Laura Solsona und Eduard Fernàndez, Barcelona | zwikr studio: Kateřina Krupičková und Martin Zwahlen, Zürich/Prag | Róisín Cahill, Dublin
Workshop II
The Future of Building - Vernacular + Visionary = Future
in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Baukonstruktion, Bautechnologie und Entwerfen, Prof. Martin Ostermann, Universität Stuttgart
Aufbauend auf der Recherche der LINA Fellows im Frühjahr 2023 im HDA in Graz, bei der tradierte sowie neue, nachhaltige Bautypologien gesammelt und zusammengestellt wurden, folgte ein Entwurfsworkshop. Hier sollten neue Typologien für Bauten in Regionen entwickelt werden, die von Starkwetter / Hochwasser bzw. Überhitzung / Dürre betroffen sind. Der Entwurfsort Portoviro in der norditalienischen Region Polesine, bot hier ein konkretes Beispiel für die Herausforderungen des klimaangepassten Bauens in Extremwettergebieten. Nach starken Überschwemmungen im Frühjahr 2022 und einer anschließenden extremen Dürre sank der Pegelstand des Po auf ein Rekordtief. Wie beeinflusst solch ein Umfeld die Architektur? Die LINA-Fellows leiteten jeweils eine Gruppe von Studierenden, um in einem gemeinsamen Entwurfsprojekt eine Antwort auf die klimatischen Herausforderungen zu erarbeiten. Dieses sollte anhand von Plänen, Bildern und Modellen dargestellt werden.
Architekt:innen des zweiten Workshops: continentale: Giulio Galasso und Natalia Voroshilova, Zürich/Mailand | Jade Apack, Paris | Alberto Roncelli, Mailand/Kopenhagen | Helen McFadden, Dublin | Dérive: Kevin Westerveld, Brüssel
In Zusammenarbeit mit den Studierenden der Uni Stuttgart: Aala Abdolaziz, Hanna Capriglione, Marlene Faßnacht, Sonya Georgieva, Pia Jamie Krist, Kristina Lorenz, Kai Müller, Madrea Pauqué, Marisa Schmid, Dorian Zinder