Ein mica:focus mit:
Edwin Baumgartner (Komponist, Wiener Zeitung)
Roland Freisitzer (Komponist, Dirigent, ensemble reconsil)
Dr. Sven Hartberger (Klangforum Wien)
MMag. Daniel Ender (Der Standard, Österreichische Musikzeitschrift)
Moderation: Dr. Christian Heindl
„Neue Musik gehört zu den befremdlichsten kulturellen Erscheinungen des 20. Jahrhunderts. Während Musik für den Liebhaber immer noch die ‚klassische’ ist und der Massenkonsument alle möglichen Arten der Popmusik als einzig richtige Form des gegenwärtigen Musizierens betrachten dürfte, spielt die Kunstmusik am Ende des zweiten Jahrtausends eine Sonderrolle, die kaum mit einer anderen Kunstsparte verglichen werden kann. Ab und an hört man von ihr – im Feuilleton oder im Gespräch mit solchen, die an der ‚Szene’ teilhaben, doch meist kann sich selbst derjenige, der sich offen um das ihm Unverständliche bemüht, nur wenig darunter vorstellen.“ (Claus-Steffen Mahnkopf: Kritik der neuen Musik. Entwurf einer Musik des 21. Jahrhunderts)
Die „Ästhetik“ bildet einen der vielschichtigsten Begriffe in den philosophischen Ansätzen von Gesellschaft, Kunst und Musik. Er ist innerhalb der Kunstmusik ebenso mit verschiedensten Ansichten und Wertungen behaftet, wie im Gegenüber der teils künstlich getrennten Welten von Kunstmusik und Popularmusik. Wie in allen Veranstaltungen des mica focus 2010 wird auch hier der theoretische Begriff der „Ästhetik“ mit Fragen der künstlerischen Praxis im Musikbetrieb konfrontiert. Dabei wird auch das Auseinanderdriften von philosophischer und musikwissenschaftlicher Denkweise einerseits und dem Anspruch von Interpreten und Hörern andererseits hinterfragt und somit die Brücke zum vorjährigen mica focus-Thema „Öffentlichkeit“ geschlagen. Experten verschiedenster musikbezogener Fachrichtungen werden ihre Überlegungen und Erfahrungen einbringen und auch den direkten Dialog mit dem Publikum einbeziehen.