Das Buch, das die Ware und ihre Wertform, das Geld, die Arbeit und die Wertschöpfung analysiert, das Sergej Eisenstein (allerdings alle drei Bände) verfilmen wollte und nicht durfte und in dem so schöne Sätze stehen wie: „Das Kapital ist verstorbene Arbeit, die sich nur vampirmäßig belebt durch Einsaugung lebendiger Arbeit …“ (Kapital Bd. I/III, 8).
In eine Bibliothek mit Plattenspieler, Fernseher und anderem Arbeitszubehör haben die Riminis acht Spezialisten des Alltags eingeladen, von denen zwei tatsächlich Spezialisten für Karl Marx’ Kapital sind, die meisten eher Spezialisten für Geld: Einen Blinden mit einer großen Schallplattensammlung, der durch den Abend führt und der das Kapital in Blindenschrift vorlesen kann, einen Wissenschaftler und Kenner des Werkes, einen Mitbegründer des Kommunistischen Bundes Westdeutschlands und heutigen Unternehmensberater, der seinerzeit auf der Straße Geldscheine verbrannte, einen Spielsüchtigen, einen Autor von Spekulantenbiografien, einen lettischen Filmregisseur, die Übersetzerin der Biografie von Boris Jelzin und einen jungen Aktivisten der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend mit seinen heutigen, neuen Forderungen. Indem die Experten von ihrem Leben, ihrer Arbeit und ihren Erlebnissen berichten, entsteht unterhaltsam und berührend ein Kaleidoskop der Wirkung dieses Buches auf die Welt.
In der Halle G im MuseumsQuartier!