Mit "5th House" fügt Miller seiner eindrucksvollen Biographie ein weiteres Highlight hinzu.
Line up:
Dominic Miller-g
Nicolas Fiszman-b
Mike Lindup-p,kb
Rhani Krija-perc
Für "5th House" konnte Dominic Miller erstklassige Sidemen mit internationaler Reputation zusammentrommeln. Der bereits erwähnte Vinnie Colaiuta ist wohl "der größte Drummer unserer Generation" (O-Ton Miller), er wurde wegen seiner tadellosen Trommeltechnik und stilistischen Vielseitigkeit über die Jahre von unzähligen Größen wie etwa Frank Zappa, Joni Mitchell, Megadeth, Leonard Cohen, Chaka Khan und Sting angeheuert; der legendäre Jimmy Johnson zählt seit Dekaden zu Amerikas meistgefragten Bassisten und kann auf Engagements von James Taylor, Stan Getz, Roger Waters, Sergio Mendes, Lee Ritenour uvm. verweisen; sein Viersaiterkollege Pino Palladino steht dem in nichts nach, der Waliser war unter anderem beim John Mayer Trio, Paul Young, The Who, David Gilmour und Peter Gabriel unter Vertrag; der in Paris lebende Israeli Yaron Herman schließlich gehört mit seinem kultivierten Spiel an den schwarzen und weißen Tasten zu den aufstrebenden Pianistenbegabungen unserer Zeit, von ihm wird man in Zukunft noch viel hören.
Zu diesen Spitzenkräften aus aller Welt zog Dominic Miller die Mitglieder seiner Tourband hinzu, und die müssen sich nun wahrlich ebenfalls nicht verstecken. Rhani Krija aus Marokko lebt mittlerweile in Köln, er hat sich nicht zuletzt wegen Auftritten mit Omar Sosa, Keziah Jones und Salif Keïta als begehrter Perkussionist durchgesetzt; Nicolas Fiszman am Bass machte sich mit Kooperationen mit Pili-Pili, Charlie Mariano, Johnny Clegg und Khadja Nin einen Namen; der von Level 42 hinlänglich bekannte Mike Lindup schließlich ist seit langen Jahren Dominic Millers bevorzugter Keyboarder. Mit ihm macht er gemeinsame Sache, seitdem er ihn im Alter von achtzehn Jahren kennen lernte. "Er ist der beste Allroundmusiker den ich kenne", schwärmt er. "Unsere Arbeitsbeziehung ist geradezu telepathisch."
Mit dieser Traumbesetzung erschuf Dominic Miller eines der besten Instrumentalalben seiner an Höhepunkten nicht gerade armen Laufbahn. Einmal mehr wartet der Gitarrist dabei mit allerlei Stilsprüngen und unerwarteten Wendungen auf. Er hat träumerische Klangfantasien mit harfenartigen Klängen an der Akustikgitarre im Programm ("Angel"), präsentiert fetzige Saiten-Sounds, die an The Police erinnern ("If Only"), macht als Softjazzer eine gute Figur ("Embrace"), versprüht Bossa-Flair ("Waves"), glänzt mit klassizistischen Gitarrenarpeggien ("Catalan") und rockt in voller Bandstärke kräftig drauflos ("Dead Head").