Gesanglich werden sie dabei unterstützt von Gerhard Blaboll und Uschi Nocchieri. Zwischen den Liedern trägt Gerhard Blaboll in bewährter Weise Teile aus seinen Kabarettprogrammen vor, mit denen er Floridsdorf und den Rest der Welt schon zu unzähligen Lachstürmen getrieben hat. Mit dabei im Programm: Die Uraufführung des Liedes "Am Floridsdorfer Spitz" – garantiert ein echter Brüller!
Das Wienerlied kann auf eine jahrhundertelange Tradition zurückblicken. In Straßenliedern und Theatercouplets sangen Volkssänger und Volksschauspieler kritische, ironische und lustige Lieder über das Leben in und um Wien. In der Zwischenkriegszeit des 20. Jahrhunderts fand die Sehnsucht nach der "Belle Epoque" der Kaiserzeit Eingang ins Wienerlied und im Nationalsozialismus und den Jahren nach dem 2. Weltkrieg auch die Verherrlichung des unbeschwerten Alkoholkonsums. Diese Lieder hatten damals eine wichtige Funktion, da sie eine selige, sorgenfreie Gegenwart suggerierten, die in der Realität nicht existierte, verdrängten aber den kritischen und witzigen Stil älterer Wienerlieder. Mit fortschreitender Verbesserung der Lebensumstände im Nachkriegsösterreich verloren sie ihren Sinn und viele Musikfreunde wendeten sich wegen der überhand nehmenden unkritischen Verherrlichung der verschiedenen Rauschzustände vom Wienerlied ab. Seit den 1970er-Jahren gab es verschiedene, teils sehr erfolgreiche Versuche, die älteren Wienerlieder wieder zu beleben. Genau in diese Tradition weisen auch die Lieder auf der CD "I bin a Hernalser Bua".
Der für seine ironischen und kritischen Texte bekannte Schriftsteller Gerhard Blaboll und der feinfühlige Kontragitarrist Christoph Lechner haben Wienerlieder "im alten Stil" geschrieben: Texte, die kritisch und lustig sind wie vor der Zeit der Weinverherrlichung, aber durchaus im 21. Jahrhundert angesiedelt. Und dazu schöne Melodien haben, die man im 19. Jahrhundert als "echte harbe Tanz" bezeichnet hat.
Christoph Lechner und Tommy Hojsa haben mit Walther Soyka die Lieder auf CD aufgenommen, gesanglich teilweise unterstützt von Gerhard Blaboll und Uschi Nocchieri.