In den 1960er-Jahren hatte sich der Kunstbegriff aufgrund der Befragung und Neubewertung von unterschiedlichen Materialien radikal ausgedehnt. Durch die Möglichkeiten der digitalen Technik verlor der konkrete Werkstoff Ende des 20. Jahrhunderts jedoch an Bedeutung. In der zeitgenössischen Kunst wird der Aspekt der Materialität wieder aufgegriffen, vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher und kultureller Entwicklungen aber auch weitergedacht und transformiert. Die zwölf eingeladenen Künstlerinnen und Künstler widmen sich den Eigenschaften und dem erzählerischen Potenzial von so unterschiedlichen Materialien wie Beton, Holz, Keramik, Glas, Kunststoff oder Papier. Sie knüpfen an handwerkliche Traditionen und industrielle Produktionsweisen an, befassen sich mit Recycling und Do-it-yourself, widmen sich der materiellen Analyse und Rekonstruktion von spezifischen Orten und Gegenständen oder entwickeln fragile architektonische Konstruktionen.
Mit: Lara Almarcegui, Michael Beutler, Karla Black, Berta Fischer, Theaster Gates, Ane Mette Hol, Jessica Jackson Hutchins, David Jablonowski, Markus Karstieß, Alicja Kwade, Marie Lund, Oscar Tuazon