Ganters Bilder loten so Grenzen des Bedeutungshaften aus und befragen jenes historische Spannungsfeld zwischen Natur und Kunst neu. Wenn die einzelnen Farbschichten des Diafilms durch den Bakterienprozess in Bewegung geraten, sieht man sich ganz buchstäblich seiner eigenen archäologischen Suche nach Motiven, Gestalten und Bedeutungen gegenüber. Dabei sind die Bilder im besten Sinne kein artefactum, sondern als Ergebnis der Bakterien-Arbeit selbst das Resultat eines kontrollierten, aber letztlich natürlichen Prozesses. Die Bakterien-Kultur trifft so gleichermaßen auf unseren sonntäglichen Ausflug in die Natur wie auf die Bilder vergangener Kunstepochen und fügt unseren alltäglichen und historischen Überlagerungen von Bild- und Kunst(ge)schichten eine weitere Ebene hinzu.