Julia von Troschke fragt nach dem Sein in dieser Welt. Sie fragt nach der Identität in einer nur fragmentarisch erfahrbaren Welt, die sich bestimmt über Menge und Vereinzelung, über Kommunikation und Information. Das Subjekt erscheint gefährdet in einer Welt, die von ihm ein Immer-In-Bewegung-Bleiben fordert und es dadurch allzu leicht zum Objekt macht. Julia von Troschke malt, druckt, stempelt, näht, stickt und collagiert in einer unverfrorenen Konsequenz wie die Künstler des Dada. Aus dem Zusammenspiel von Werkstoff und Werktechnik unter Einsatz sehr reduzierter Mittel entsteht für die fragende Suche nach dem Verhältnis des Ichs zur Welt ein komplexer Bild-Sprach-Raum. In diesen Räumen spiegeln die unterschiedlichen Materialitäten die Erfahrung der Zersplitterung. In ihnen spannt Julia von Troschke Fäden der Beziehung und Kommunikation, beleuchtet Einzelfiguren im Geflecht der Verhältnisse und die Menge in ihren entindividualisierenden Anforderungen.
Anne Mueller von der Haegen
Begleitprogramm:
Eureka! Workshops für Kinder
Freitag, 27.05.2011, 15.00–17.00 Uhr (Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren)
Samstag, 28.05.2011, 10.00–12.00 Uhr (Kinder im Alter von 4 bis 7 Jahren)
Soirée
Freitag, 20.05.2011, 19.30 Uhr
Thema Migration. Raum-Klang-Performance mit Tagebuchzeugnissen vom
Fremdsein (Martin Bachmann u.a.).
Tafel und Buffet mit internationalen Spezialitäten im Anschluss.