Martha Argerich , die Virtuosa schlechthin, hat Platten herausgebracht, die allesamt Kult wurden: Lebensgepäck für einsame Inseln, Trost für schöne Stunden. Mischa Maisky glüht am Cello und pflegt einen Stil, den sich die Jungen nicht mehr (oder noch nicht?) trauen: Viel Vibrato, dunkler Strich, jede Note wird ausgekostet wie ein gutes Glas schweren Rotweins. Und trotzdem: Beide Musiker gehen aufs Ganze. Keine Angst vor falschen Tönen hemmt ihre Interpretationen, sie riskieren halsbrecherisch schnelle wie unendlich langsame Tempi. Nur kein Mittelmaß – das überlassen beide den hübschen, jungen, stromlinienförmigen Nachwuchshoffnungen …
Martha Argerich: Klavier
Mischa Maisky: Violoncello
Neeme Järvi: Dirigent
Luzerner Sinfonieorchester
Antonín Dvořák
Scherzo capriccioso op. 66
Rodion Konstantinowitsch Schtschedrin
Konzert für Klavier und Violoncello (Deutsche Erstaufführung)
Sergej Prokofjew
Sonate für Violoncello und Klavier C-Dur op. 119
Dmitri Schostakowitsch
9. Sinfonie Es-Dur op. 70