Es gilt als das melodiöseste, beliebteste Violinkonzert überhaupt - und doch: Als Tschaikowsky es vorstellte, meinte Eduard Hanslick, der Reich-Ranicki seiner Zeit, diese Musik stinke. Was Beleidigung war, ist Schlüssel zum Werk: Heute erklingt das Stück nämlich oft nur noch parfümiert. Doch einst war das Finale unspielbar, der Solist musste stöhnen, schwitzen, dem Wahnsinn entgegenspielen und nicht wie heute zumeist aus dem Schlaf eine Etüde abliefern. Gidon Kremer versteht das; er ist ein Bergmann im Reich der Kunst. Das Gold, das er hebt, muss stets dem Stein entrissen werden. Möge er den allbekannten Repertoirehit neu zum Glänzen bringen!
Gidon Kremer: Violine
Michael Pletnev: Dirigent
Russian National Orchestra
Antonín Dvorák
Slawischer Tanz e Moll op. 46 Nr. 2 Slawischer Tanz € Dur op. 46 Nr. 4 Slawischer Tanz g Moll op. 46 Nr. 8
Peter Iljitsch Tschaikowsky
Violinkonzert D Dur op. 35
Antonín Dvorák
8. Sinfonie G Dur op. 88