Haring beschäftigt sich mit der Frage, was es bedeutet, im 21. Jahrhundert als Künstlerin im Betriebssystem Kunst zu agieren. 2004 etwa entstand in Anspielung an Martin Kippenbergers Jetzt geh ich in den Birkenwald, denn meine Pillen wirken bald ihre Installation Heute bleibt die Küche kalt, wir gehen in den Wienerwald. Die Arbeit karikiert die männliche Attitüde Kippenbergers, die widersinnige Verwendung des Einbauküchenklassikers thematisiert gleichzeitig die Rolle der Frau und spielt auf das Werk von Birgit Jürgenssen an. 30 Jahre nach dieser sprengt Haring die Ketten des 'Gefängnisses Küche' auf humorvolle, anarchische und subversive Art und Weise.
Die Ausstellung von Marlene Haring wird bewusst zeitgleich mit der Birgit-Jürgenssen-Retrospektive eröffnet, enthält ihr Werk doch zahlreiche Parallelen zu dieser Künstlerin. Auch wurde Haring 2005 der Jürgenssen-Preis für eigenständige, feministische Positionen verliehen.