Schulers unbändige Lust am Experiment mit nicht kalkulierbarem Ausgang zeigt sich beispielsweise an seinem Selbstporträt Treffer. Es zeigt das zerknautschte Gesicht des Künstlers in dem Moment, als sein Kopf gegen eine Wand prallt. Schuler interessiert sich für das kreative Potenzial von Kontrollverlust, Selbstüberwindung und Zufall, die Möglichkeit des Scheiterns ist dabei immer mitgedacht. Seine krude konstruierten Figuren und Objektinstallationen wirken oft slapstickartig – sie verharren zwischen Intimität, Aggression und Lächerlichkeit und weigern sich konsequent, die Maßstäbe anzuerkennen, die der kunsthistorische Diskurs zur Bemessung künstlerischer Größe bestimmt hat.
In den Monaten Mai und Juni ist Marco Schuler Stipendiat von AIR artist-in-residence Krems und entwickelt für die Factory eine Ausstellung mit Installationen, Skulpturen, Videos und Zeichnungen.