Ich sehe nicht alles von der Welt, nur einen Teil. Vielleicht nicht einmal die Hälfte. Ich betrachte mich im Spiegel und mir fällt auf: man hat zwei Hände, zwei Beine, zwei Ohren, zwei Augen, immer eins für die linke und eins für die rechte Seite. Aber wenn ich mich im Spiegel anschaue, dann sehe ich: wenn ich lächle, dann geht die Oberlippe ein wenig mehr zur rechten Seite hinüber. Ich habe ein Ohr, das ist höher als das andere, und einen rebellischen Wirbel, der es unmöglich macht, die Haare mit einem geraden Scheitel in der Mitte in zwei gleiche Hälften zu teilen. Und meine Augen: Das eine Auge sieht nicht dasselbe wie das andere Auge. Und meine Ohren: Die hören nicht die gleichen Töne. Der Mensch ist asymmetrisch. Und die Natur auch. Ein Mann betrachtet neugierig alles um ihn herum: das Publikum, den Techniker, die Dinge, die Welt. Er hat sie fotografiert, um sie besser beobachten zu können. Eingehüllt in die Regenbogenfarben seiner projizierten Bilder erweitert er den Blick auf die Welt weit über das hinaus, was er sieht …
„Halbe Halbe“ ist eine Koproduktion von Conseil Général du Val d’Oise „Premières Rencontres“ - biennale européenne en Val d'Oise petite enfance et spectacle vivant, TPM Pôle Jeune Public. Realisiert mit Unterstützung durch das Centre Culturel Jean Vilars, Angers, und das Institut International de la Marionnette, Charleville-Mézières.