„The Sound of Music“ zählt zu den erfolgreichsten Filmen der Kinogeschichte, er und die Trapp-Familie tragen seit 50 Jahren weltweit und ungefragt zum Nation Branding für Österreich bei. Mit zahlreichen Bezügen zum österreichischen und deutschen Heimatfilm verbreitet der US-amerikanische Musicalfilm romantische Ideen über das Land, präsentiert grüne Almwiesen, die Architektur der Aristokraten und bezaubernde Kinder, die unter der Anleitung einer singenden Nonne gemeinsam musizieren. In Österreich weitgehend unbekannt, transportiert „The Sound of Music“ auf internationalen Handelsrouten ein verkitschtes, leicht wiedererkennbares Bild des Landes. Vor diesem Hintergrund nimmt The Loose Collective postnationale Haltung an und schraubt Textsamples, Choreografien, Technicolor-Bilder, Lieder und Souvenirs zu einem vielschichtigen Patchwork-Stück zusammen. Gefangen in der tückischen Kluft zwischen Repräsentation und Selbstwahrnehmung stellt sich die grundsätzliche Frage: Was ist eine Nation überhaupt? Und warum sollen wir uns mit einer artifiziellen und willkürlich übergestülpten Identität anfreunden, wenn wir sie als peinlich oder befremdlich empfinden?