So hört das altgeliebte Sofa von vergangenen Abenteuern und Amouren, von Missverständnissen und Dreistigkeiten, von Träumereien und Wünschen, von Sehnsüchten und höchstem Glück, von Treue und Einsamkeit.
Oft unverschämt direkt, meist launig temperamentvoll, gelegentlich zart säuselnd oder herausfordernd lachend. Aber nie ohne Stil.
Frei verlautbart aus süßem Munde, musiziert nach beredter Note und zitiert aus verbriefter Quelle, wie das Leben so spielt.
Alle hat das Sofa gehabt: Schöne Augen, blonde Haare, bewegte Nächte. Wer wäre ihm nicht erlegen: Die schöne "Blume von Hawaii", der unermüdliche "Boccaccio", die feurige "Giuditta", der teuflische "Paganini", die sinnliche "Marietta", großspurig "Der Favorit" und herzallerliebst die "Clivia".
Bekanntes und Beliebtes in überraschender Gewandung und spritziger musikalischer Adaption. Berühmtes wie Begehrtes vom Hohen Lied Salomons bis zum Kamasutra. Belustigendes als auch Belauschenswertes von Tucholsky bis Ringelnatz.
Zu hören ist von der wilden Jagd nach der Lust, wie von den Träumereien der Frauen im Frühling, von gierigen Blicken und vibrierenden Stimmen, von leuchtend roten Vorhängen und dämmrig lüsternen Straßen, über nackte Schultern und edle Früchte, von der stückweisen Entledigung der Kleider und den verschiedenen Naturen des Kusses, von den Pobacken der Mädchen und edlen Früchten, von Bissen unterm Lindenbaum und aphrodisiernden Wurzeln, von heißen Lippen und schwebenden Füßen. An diesem Abend ist Entspannung angesagt. Es sei denn, die Dämmerstunde trägt wilde Früchte.
Mit Ute Dähne, Rudolf Hild und Albert R. Pasch
Regie: Albert R. Pasch
Musikalische Leitung: Rudolf Hild
Bühnenbild & Kostüme: Helge Ullmann