Das erfolgreiche und im Wohlstand lebende Paar Marie und Jo verfolgt ehrgeizig all das, was die Gesellschaft von ihnen als Konsumenten fordert. Und dabei sind die Ansprüche, die Marie als Mutter, Ehefrau und Berufstätige an sich selbst stellt sehr hoch. Die gesellschaftlichen Umstände erweisen sich einmal mehr als erbarmungslos, denn Mütter gelten in der Berufswelt als Risikofaktor. Daher soll Jo als erfolgreicher Key Account Manager den erreichten Wohlstand absichern. „Flexibilisierung, flache Hierarchien, Restrukturierung und Spontaneität“ sind angesagt. Und auch die Familienplanung wird als in der Gesellschaft zu leistendes Plansoll betrachtet: Söhnchen Sebastian, ein Prestigeobjekt.
Die aus Ex-Jugoslawien stammende akademisch gebildete Putzfrau darf in „unseren schönen Auen niedere Arbeit verrichten“ und so teilhaben an jener Wohlstandsgesellschaft, in der Leistung nicht nur lohnt sondern auch die eigene Identität bestimmt.
Und zwischendurch wird auf Kultur gemacht – gemeinsam mit den alten Freunden Karla und Tim geht es zum ultimativen Musical-Event. Maries Hippie-Mutter schneit unangekündigt herein, ihr Hund Habermas hinterlässt deutliche Spuren auf dem frisch Geputzten. Der bis ins kleinste Detail geplante kulturelle Abend droht ins Wasser zu fallen.
Regie: Meike Niemeyer
Bühnenbild & Kostüme: Maria Pfeiffer
Dramaturgie: Gerda Binder
Marie: Evelyn Fuchs
Jo: Benjamin Krüger
Karla: Liljana Elges
Tim: Peer Roggendorf
Maries Mutter: Marianne Thielmann
Putzfrau: Anita Twarowska