Ausgangspunkt dafür ist die menschliche Stimme bzw. die von Didi Bruckmayr, der durch spezielle Gesangstechniken den Weg ins Unbewusste sucht. 2009 unterzog er sich einem wochenlangen Spezialtraining, wodurch er lernte, sich in Trance zu versetzen, frei von Ängsten und Zwängen, seinen Intuitionen folgend und aus dem Unbewussten heraus zu singen und zu agieren. Eine Intensivierung dieser oft fahrlässig im "method acting" angewendeten Praktiken führt zu Zuständen hoher Transzendenz, wo der Sänger ohne Gefühl für Raum und Zeit durch "unbewusste Landschaften" wandert und in höchst sonderbaren Sprachen spricht, erzählt und singt.
Bernhard Loibner übernimmt dieses stimmliche Rohmaterial. Mittels seines Computerinstruments wird der Gesang bearbeitet, verfremdet, verlangsamt, beschleunigt, zerstückelt, zerstört, neu zusammengesetzt und auf mehrere Lautsprecher verteilt. Der Output dieses akustischen Teilchenbeschleunigers dient wiederum Bruckmayr als Basis für weitere stimmliche Aktivität, die wiederum die computergesteuerte Kontextualisierungsmaschine befeuert - ein musikalisch-kybernetisches System mit unklarem Ausgang.
Gemeinsam werden Stimme und Elektronik ein abstrakter Ausdruck und wirksames Instrument für Wanderungen durch die Randzonen menschlichen Seele. Dort wartet die Ungewissheit.