Hinter dicken Mauern und mit komplizierten Sperrmechanismen verschlossen, richtete Fürst Paul I. (1635-1713) ab 1692 im Herzen der Burg Forchtenstein eine Schatzkammer ein - eine der wenigen an ihrem Originalstandort erhalten gebliebenen Kunstkammern Europas.
In Größe, Anlage und Ausstattung konnte sich die Schatzkammer der Esterházy mit den Kunst- und Wunderkabinetten der Fürstenhöfe im deutschsprachigen Raum durchaus messen.
In den Sammlungsschränken des 17. Jahrhunderts stechen neben den reichen Beständen aus Flora und Fauna, Ethnographie, Kunst und Wissenschaft aus aller Welt besonders die wertvollen Augsburger Automaten und Uhren sowie exotische Kuriositäten hervor. Schier unglaublich erscheinen die unzähligen filigranen Drechselkunststücke aus Elfenbein und Bein, die in modernen Klimavitrinen sichere Aufbewahrungsstätte gefunden haben. Glanzstück der Schatzkammer der Esterházy war und ist die Sammlung von Silbermöbeln, die heute zu den größten ihrer Art in Europa zählt und in der Burg im Ausstellungsbereich der Ahnengalerie präsentiert wird.