Als der damals etwa fünfjährige Christian Mühlbacher im Zuschauerraum des Wiener Konzerthauses bei einer Generalprobe der Wiener Symphoniker zum ersten Mal Bruckners Vierter lauschte, bei der sein Vater das Solohorn blies, überkamen ihn "allerlei hochdramatische Visionen spannender Szenen zwischen Trappern und Indianern, von Anschleichaktionen an nächtliche Lagerfeuer und gefährlichen Situationen aus der Welt der Abenteuer", erzählt er. Wenn er heute, fast 50 Jahre später, beauftragt wird, mit seinem Ensemble Wege zur Vierten zu beschreiten, dann überkommen ihn bereits bei der Routenplanung "ein gründliches Flashback der Kicks", die ihm Bruckners Dramatik damals verpasst hat, sowie eine enorme Vorfreude auf ein spezielles Ereignis. Dem Brucknerhauspublikum ist der Komponist und Schlagzeuger Christian Mühlbacher vermutlich am besten als Co-Autor zahlreicher Pro Brass-Programme bekannt. Mit dem Projekt Mühlbachers USW präsentiert er sein liebstes Kind. Dieses groß besetzte Solistenensemble ist aus zehn Jahren Porgy & Bess-Programmen gewachsen und hatte in Oberösterreich bereits anlässlich des Inntöne-Festivals 2010 Gelegenheit, einen bleibenden Eindruck im Gedächtnis des Publikums zu hinterlassen. Mittlerweile mit einem Gesamtrepertoire von insgesamt 26 Stunden im Gepäck, performt der üppige Klangkörper einen speziellen Mix aus Komposition und gelenkter Improvisation. Die Band hat mittlerweile eine Vielfalt an musikalischen Ausdrucksformen derart verinnerlicht, dass ein Augenzwinkern des Erfinders imstande ist, die gesamte Landschaft zu verändern. "Wesentliche Bestandteile der Formation sind eine beachtliche Menge hervorragender Solisten, richtig fettes symphonisches Blech, visuelle Impressionen und eine wie gewohnt gnadenlose Rhythmusgruppe", sagt Christian Mühlbacher über sein Projekt. So macht sich das Expeditionsteam auf, an einem Ort, an dem des Meisters Schaffen in besonderer Weise gehuldigt wird, bisher noch immer verborgene Zugänge zum Mysterium und somit zur Vierten zu erkunden.
Mit:
Mühlbachers USW
Christian Mühlbacher - percussion, composition, conductor
Gerald Preinfalk - saxophone
Fabian Rucker - tubax
Aneel Soomary - trumpet
Lorenz Raab - trumpet, flügelhorn
Christoph Eberle - trumpet
Christoph Walder - horn
Walter Voglmayr - trombone
Alois Eberl - trombone
Wolfgang Pfistermüller - trombone
Gerald Pöttinger - basstrombone, contrabasstrombone
Cyriak Jäger - tuba
Albert Wieder - tuba
Gerald Schuller - organ
Michael Hornek - keyboard
Martin Nitsch - guitar
Tibor Kövesdi - bass
Lauro Bandeira de Souza - percussion
Willy Wysoudil - visuals