Wie Wynton Marsalis stammt Blanchard aus New Orleans und injiziert seiner Musik gerne eine Dosis Philosophie. Allerdings empfand er es zunächst eher als Bürde, 1982 nach seinem Einsteig bei Art Blakeys Jazz Messengers als der „neue Marsalis“ gefeiert zu werden. Er brauchte Jahre, um sich vom Ruch zu befreien, ein Neotraditionalist zu sein. Wie weit sich der dreifache Grammy-Gewinner mittlerweile von seinem Mentor entfernt hat, offenbart seine aktuelle Band. Der Post-Hardbop bildet zwar noch immer das Fundament für Blanchards instrumentale Ausflüge, aber das stilistische Spektrum reicht um ein Vielfaches weiter. Getreu des Mottos seiner neuen CD „Choices“ überlässt er seinem Quintet um den Tenorsaxofonisten Brice Winston, den Pianisten Fabian Almazan, Michael Olatuja und Kendrick Scott die Wahl. Mit einem faszinierenden Ergebnis: Sie treffen immer die richtige Entscheidung.
Terence Blanchard (tp), Brice Winston (ts), Fabian Almazan (p), Michael Olatuja (b), Kendrick Scott (dr)
Aktuelle CD:
Choices – Concord Jazz 0888072317369/Universal