Natürlich stellen sie die populäre Seite des Zigeunerswings mit all ihren Facetten in den Vordergrund. Gleichzeitig wandeln Romeo Franz & Friends jedoch mit mindestens einem Bein auf den Spuren ihrer Vorfahren. All dies leichtfüßig zu einem Konglomerat aus pumpenden Wechselbass-Rhythmen, perlenden Pianoläufen, nachschlagenden Gitarrenakkorden und schmerzvoll-ungestümen Geigenläufen zu verknüpfen, stellt die eigentliche Besonderheit des vitalen Ensembles dar. Vor allem Bawelino erweist sich darin mit seinen swingenden Doppelgriffen, die bruchlos in Bebop-Phrasierungen und bluesige Fingerpickings hineinfließen, ohne dabei ganz die Sinti-Wurzeln zu kappen, wie so häufig im Neuburger Jazzkeller als echte Attraktion an den sechs Saiten. Wer den Mut besitzt, eine zunehmend missverstandene Musik zu entstauben, ohne sie ihrer künstlerischen und unterhaltenden Substanz zu berauben, der verdient es auch, leidenschaftlich gehört zu werden.
Romeo Franz (v), Joe Bawelino (g), Aaron Weiss (p), Johannes Schädlich (b)