Zwei Blas-Instrumente, Bass und Schlagzeug. Und ein Wunder an Musizierlust und Kommunikationsfreude. An diesem Jazz ist nichts aufpoliert. Er ist nicht designt und nicht hochgemotzt. Er ist elementar. Ein Jazz mit ganz alten Tugenden, der dennoch rundum aktuell klingt.“ Ray Anderson und Marty Ehrlich wurden zu Zeiten groß, als ausdruckstarke Avantgardisten wie Anthony Braxton und Roscoe Mitchell den Jazz zu einer hoch abstrakten Kunst erhoben, mit komplexen Formen und völlig befreitem Tonmaterial experimentierten. Das hat sie geprägt. Die Lust an grenzenloser Klangvielfalt und der Hang zum großen Format durchdringt wie schon bei ihrem ersten Gastspiel im „Birdland“ im März 2011 jede Note. Anderson, Ehrlich, der schillernde Drummer Matt Wilson sowie der dunkel kolorierende Bassist Brad Jones verbinden dies mit wunderbar griffigen Themen und Momenten von geradezu hymnischer Schönheit. Und mit dem rau-ungestümen Posaunenspiel Andersons und den verblüffenden Vertracktheiten von Marty Ehrlichs Saxofon und Klarinette stößt dieses unglaubliche Quartett unaufhörlich in neue Dimensionen vor.
Ray Anderson (tb), Marty Ehrlich (ts, cl), Matt Wilson (dr), Brad Jones (b)