In der Tat bündelt der aus San Juan in Puerto Rico stammende Hotblower gleich mehrere Stile in seinem Horn, die heutzutage als schwer „en vogue“ gelten: Latin, klassische Elemente, Folk und natürlich Jazz. Doch Zenón liefert nicht etwa einen undefinierbaren, trendbewussten Klangeintopf, sondern vielmehr eine authentische Melange aus Stimmungen, Emotionen und Fantasien, die in dieser Form wohl nur im kulturellen Spannungsfeld zwischen Süd- und Nordamerika entstehen können. Es mag wie ein Motto gelten, dass sich der inzwischen überall hoch geachtete Alto-Star auf seine Fahnen geschrieben hat und das auch bei seinem zweiten Auftritt im „Birdland“ nach Februar 2003 mit seinem Dauerpartner Luis Perdomo am Piano, Jorge Roeder am Bass sowie Henry Cole an den Drums Gültigkeit besitzen soll: Zu jeder Phase eine aufregende, unerhörte Rezeptur aus altbekannten Zutaten kreieren.
Miguel Zenón (as), Luis Perdomo (p), Jorge Roeder (b), Henry Cole (dr)