Les Doigts de l’homme

Kein leeres Versprechen. Denn allein die technische Brillanz, mit der die vier jungen Franzosen zu Werke gehen, raubt einem schier den Atem. 2002 als Duo von dem Sologitarristen Olivier Kikteff in der Bretagne gegründet, zogen die Musiker ein Jahr später in die Rhône-Alpen, wuchsen schließlich auf Quartettgröße und feierten mit ihrer erfrischend anderen Philosophie des Zigeunerswing grandiose Erfolge. Die Sologitarristen Kikteff und Benoît Convert, Rhythmusgitarrist Yannick Alcocer und Bassist Tanguy Blum strahlen nicht nur eine ungeheure Begeisterung für Reinhardts Musik aus. Ihre Energie führt sie im Formel-Eins-Tempo auch in unglaubliche fingerartistische Höhen, ohne dabei auch nur einen Jota künstlerischer Substanz zu opfern. Mit Klassikern aus der Feder Djangos erinnern Les Doigts de l’Homme an vergessene Kollegen, die diese Musik als Fanal gegen ein totalitäres Regime einsetzten, das eine erschreckend hohe Zahl von Roma und Sinti in den Tod schickte. Ihre Eigenkompositionen besitzen überdies den spröden Charme eines modernen Soundtracks für das Leben in den Banlieus der französischen Großstädte. Eine grandiose Hommage auf alle gesellschaftlich Ausgegrenzten dieser Erde.

Olivier Kikteff (g), Benoît Convert (g), Yannick Alcocer (g), Tanguy Blum (b)

Aktuelle CD:
1910 – Cristal 3477499